Seit der Gründung des DHC Hannover, am 22. Dezember 1910, wurden 23 verdiente Persönlichkeiten mit der Ehrenmitgliedschaft, der höchstmöglichen Ehrung im DHC, ausgezeichnet. Auf dieser Seite stellen wir sie Euch vor.
1920: Friedrich Fiedler
Friedrich Fiedler, der „alte Fiedler“, ist der Vater des DHC Gründers und ein ebenso DHC-Besessener.
Als Baumeister war er ein vermögender Mann, dem viele Immobilien im Bereich der Nienburger Str. gehörten. Durch seine Einflussmöglichkeiten wurde 1913, drei Jahre nach der Gründung, das heutige DHC-Gelände (6 Morgen) von der Stadt Hannover gepachtet. Noch im selben Jahr wurde die Anlage – bestehend aus einem kleinen Clubhaus, 2 Hockeyplätzen und 4 Tennisplätzen – fertiggestellt. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil der benötigten Finanzmittel aus den Taschen des Baumeisters geflossen sind.
Als Anlieger der Nienburger Straße führte er zahlreiche Familien in den DHC, von denen einige dem DHC erhebliche Dienste erwiesen haben und deren Nachfahren dies teilweise nach über 100 Jahren immer noch tun.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen des DHCs, wurde er zum 1. Ehrenmitglied ernannt.
1929: Heinrich Tramm
Heinrich Tramm war Stadtdirektor Hannovers, er machte die „Hauptstadt Hannover“ groß. Nach ihm ist der der Platz vor dem Rathaus, der Trammplatz benannt.
Sein Interesse gehörte von vornherein auch immer dem Sport, durch den er für den Ruf einer Stadt und natürlich auch für die Gesundheit seiner Bürger vieles erwartete. Der DHC, in dem auch seine beiden Söhne sportlich aktiv waren, hatte es ihm besonders angetan. Er war seit 1922 als förderndes Mitglied ein wichtiger Unterstützer des DHC, auch in schwierigen Zeiten. Er wurde 1929 von der Generalversammlung zum Ehrenmitglied ernannt.
1927: Curt H. Strantz
Curt Strantz ist ein Gründungsmitglied des DHC. Er kam vom DTV und war Tennis- und Eishockeyspieler. Als der 1. Präsident des DHC aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt zog, wurde er für 1 Jahr (bis er selbst, ebenfalls aus beruflichen Gründen, in eine andere Stadt ging) von 1911 bis 1912 der 2. Präsident des DHC.
Er war ein genialer Organisator und für den Aufbau und die Förderung des DHC mit diesem Talent unverzichtbar. Ein echter „Macher“, der mit seinem Engagement und starker Hand die Geschicke des DHC mit zahlreichen Ämtern über den ersten Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise bis in die 30er-Jahre gravierend mitprägte.
Curt Strantz vor und Heinz Wöltje nach dem 2. Weltkrieg waren in ihrer Leistung für den Aufbau und Wiederaufbau des DHC vergleichbare Persönlichkeiten.
Curt Strantz wurde für seine Verdienste 1920 mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet und 1927 zum Ehrenmitglied ernannt.
1932: Arthur Menge
Dr. Arthur Menge war als Oberbürgermeister der Hauptstadt Hannover (1925 – 1937) ein wichtiger politischer Unterstützer des DHCs. Er erkannte den Wert des Sports sowohl in gesundheitlicher und kultureller, als auch in kommunalpolitischer Hinsicht. Während sich Hannover bereits in anderen Sportarten deutschlandweit einen Namen gemacht hatte, trug er maßgeblich dazu bei, dass dies nun auch im Hockey und Tennis der Fall war.
1933: Paul Narjes
Paul Narjes führte, als Direktor einer Bank, den DHC in schwierigen wirtschaftlichen Jahren mit ruhiger Hand durch finanzielle Schwierigkeiten. Es war maßgeblich beim Ausbau des Clubgeländes beteiligt. Er trat 1923 in unseren DHC ein, indem seine 3 Söhne schon seit 1922 aktiv waren. Seine Leidenschaft und die seiner Söhne, galt der Leichtathletik. Bis zu seinem 60. Lebensjahr nahm er bei Wind und Wetter regelmäßig an Waldläufen teil.
Von 1924 bis 1933 leitete Paul Narjes als 5. Präsident über eine Dekade die Geschicke des DHCs, bis auch im Sport das „Führerprinzip“ die Verwaltungsorgane verdrängte. 1933 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und 1938 erhielt er die Goldene Nadel.
Bis ins hohe Alter von über 80 Jahren, ließ es sich Paul Narjes nicht nehmen, bei bedeutenden Hockeyspielen unter den Zuschauern zu weilen.
1948: Dr. Friedrich Fiedler
Dr. Friedrich Fiedler gilt als Gründer des DHCs, „seines Clubs“, dem er 48 Jahre lang seine ganze Kraft widmete und dessen Gesicht er maßgeblich geprägt hat. Er war der Initiator eine Gruppe, die sich mit der DHC-Gründung am 22.12.1910 von Hannover 78 abgespaltet hat.
Hockeyspielen erlernte er – neben dem Rudern und dem Rugby – bereits als Knabe und wurde ein fanatischer Hockeyspieler, der über Jahrzehnte den Hockeysport im DHC und darüber hinaus geprägt hat. Bis zu seinem Lebensende blieb er immer ein Vertreter des klassischen englischen Hockeys, dessen Tradition er gewahrt wissen wollte. Im deutschen Hockey war er wohl einer der bekanntesten Persönlichkeiten (der „Hockeypapst“), der auch im Ausland sehr geschätzt wurde.
Mit organisatorischer Begabung und als Meister des Wortes und der Schrift, gelang es ihm den DHC von den Gründungstagen an, in einen mustergültigen Aufbau mit einer herrlichen Anlage zu dirigieren und seine sportliche Gesinnung auf seine Mitstreiter und Schüler zu übertragen. 1928 vertraute man ihm die Vorbereitung und Führung der Deutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele in Amsterdam an. Wenn man nach 1928 irgendeinen Engländer traf, der Hockeyspieler war, so kannte er bestimmt Friedrich Fiedler. Es ist unvorstellbar, in welcher selbstlosen Weise er jede freie Minute, die er in seinem Beruf erübrigen konnte, für „seinen“ Club opferte.
In der Zeit des 3. Reiches war er der 6. Präsident des DHCs. Als Geschenk zu seinem 60. Geburtstag wurde Friedrich Fiedler nicht nur zum Ehrenmitglied sondern zum Ehrenpräsidenten des DHCs ernennt. Es ist nicht nachzuvollziehen, wahrscheinlich nur durch die Wirren dieser Zeit zu begründen, warum der Gründer des DHC erst nach 38 Jahren zum Ehrenmitglied ernannt worden ist.
1951: Heinz Wöltje
Heinz Wöltje kam 1927 von „Hannover 78“ zum DHC, ein Glücksfall! Er war für den DHC aber auch international ein hervorragender Hockeyspieler. Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam gewann er eine Bronzemedaille. Hierfür wurde ihm 1928, bereits nach einem Jahr im DHC, die Goldene Nadel verliehen.
Nach Beendigung der aktiven Karriere, wurde der Hockeysport im DHC von ihm, dem Altinternationalen, maßgeblich vorangetrieben. Wobei für ihn vor allem die Formung der 1. Damen- und 1. Herrenmannschaften aber auch die sportliche Entwicklung der Jugendlichen im Vordergrund standen.
Ab 1946 als Vizepräsident unter Karl Dreyer und mit seiner Erfahrung als Baumeister, war er nach dem 2. Weltkrieg die treibende Kraft beim Wiederaufbau der zerstörten Clubanlage, der Auferstehung eines „Phönix“ aus der Asche, die im Bundesgebiet nicht häufig zu finden ist. Vorrangig ging es um die Beseitigung der Bunker der ehemaligen Flakanlage. Dann wurde 1947 ein kleines Clubhaus mit Garderoben und einem Clubraum gebaut. 1951 wurde in einem Festakt ein neues, größeres Clubhaus eingeweiht. Nur wenige können einschätzen, welche Belastung und welche Opfer an Kraft und Zeit dazugehörten, allein die notwendigen Mittel flüssig zu machen.
Zudem konnte sich der Deutsche Hockey-Bund seine Mitarbeit im Vorstand sichern.Zur Wiedergründung des DHB wurde er 1949 als Schatzmeister gewählt. Eine zusätzliche Aufgabe, die er bis 1963 mit großem Erfolg erfüllte.
Nach seiner 18-jährigen Zeit, als kongenialer Partner des 7. Präsidenten Dr. Carl Dreyer, der ihn als seinen „Vize“ bezeichnete, war er von 1963 an, bis zu seinem überraschenden Tod 1968 der 8. Präsident im DHC.
Er war bis zu seinem Tod in unermüdlichem Einsatz für die Weiterentwicklung der Platzanlage und des Clubhauses. Im Vordergrund steht dabei der Bau, der von ihm geplanten kombinierten Tennis- und Hockeyhalle, dessen Realisierung er nicht mehr erleben durfte. Sie wurde 1970 als „Heinz Wöltje Halle“ eingeweiht und ist bis heute der Dreh- und Angelpunkt für das Hallenhockeytraining und unsere Heimspiele im Hallenhockey.
1954: Bernhard Lockemann
Bernhard Lockemann trat 1927 zusammen mit seinem Freund Heinz Wöltje, ebenfalls von Hannover 78 kommend, in den DHC ein. Ebenso hob er sich von Anfang an aus der Menge der Mitglieder heraus. Er war einer von denen, die das Hockey schon in der frühesten Jugend gepackt hatte, der es zu internationalen Ehren brachte und es dann, als Hockeyspieler von Format, als seine Pflicht ansah, dieses Hockeyspiel auch an unsere Jugend weiter zu vererben.
Als Spieler war er ein herausragender Mittelstürmer und für den DHC unersetzlich. Er spielte bis ins hohe Alter bei den Senioren und den Alten Herren.
Der DHC erkannte darüber hinaus schnell seine pädagogischen Fähigkeiten und vertraute ihm, über einen Zeitraum von 20 Jahren, seine Jugend an, der er sich mit unermüdlichem Eifer widmete. Er trat bereits 1933, nach nur sechs Jahren im DHC, als Sportausschussvorsitzender an und hat dieses Amt 22 Jahre mit ungeheurem Einsatz bekleidet. Sein schönster Lohn war der Gewinn der Deutschen Jugendmeisterschaft 1938, und die Tatsache, dass zwei seiner Schüler, Wilfried Grube und Reinald Ewig, kurz nach diesem Erfolg, erstmals den Bundesadler tragen durften; Weitere Einsätzen sollten später folgen!
1935 wurde Bernhard Lockemann die Goldene Nadel verliehen und 1954, kurz bevor er aus dem Amtschied, ernannte ihn die Generalversammlung zum Ehrenmitglied.
1960: Heinrich Söhlmann
Heinrich „Heini“ Söhlmann war seit 1920 Mitglied im DHC. Er bevorzugte die Leichtathletik, die er, durch seinen Ernst und seine Gewissenhaftigkeit begünstigt, unter dem liebevollen Spitznamen „Onkel Fritz“ lange Jahre betreute. Außerdem spielte er Tennis.
Ab 1932 leitete er erstmals den Verwaltungsausschuss. Als sich dann, nach dem Krieg, eine kleine Schar DHCer zusammenfand, um den Wiederaufbau zu beginnen, war auch Heini Söhlmann sofort zur Stelle.
Seit diesen Tagen gehörte er als Obmann des Verwaltungsausschusses und Kassierer dem Vorstand an. In der dafür notwendigen Kleinarbeit, die sich vornehmlich im Stillen abspielt, aber ausschlaggebend für die Wirtschaftsführung eines Sportvereins und damit auch für jegliche Ausübung von sportlichen Aktivitäten ist, hat sich Heini Söhlmann in besonderer Weise ausgezeichnet.
Für seine Verdienste wurde er 1935 mit der Goldenen Nadel geehrt und 1960 zum Ehrenmitglied ernannt.
1960: Karl Dreyer
Dr. Karl „Charly“ Dreyer trat 1920 als Tennisspieler in den DHC ein. Sein Werdegang im DHC verlief in den Jahren vor dem Krieg ungeahnt der Dinge, die da kommen sollten. Nichts deute darauf hin, dass er nach dem Krieg einmal jahrzehntelang die Dominante des Clubs werden würde, obwohl er sich z. B. auf internationalen Turnieren, an denen der DHC teilnahm (wie 1933 in Oxford oder 1937 in Folkstone), bereits als starke repräsentative Persönlichkeit hervortat. Er war nicht nur der beste Kamerad, sondern auch immer anerkannte Autorität.
1945, in der schwierigen Nachkriegszeit, in der die Menschen eigentlich andere Sorgen hatten, traf sich eine kleine Zahl DHCer (alle, die erreichbar waren) um bei dem früheren Clubwirt Hasenbein den Club wieder aufleben zu lassen. In der alten Namensliste des aufgelösten Clubs gab es niemanden, der auch nur im Entferntesten prädestiniert gewesen wäre, den Club aus dieser schweren Zeit heraus zu führen, außer Karl Dreyer. Die älteren Aktiven kannten ihn von diversen Sportreisen und sahen ihn gern an der Spitze des Clubs. Aber niemand hatte geahnt, welch tüchtigen Mann dem DHC in der Person Karl Dreyer geschenkt wurde. Mit fester Hand und umgeben mit treuen und einsatzbereiten Paladinen hat er den DHC als 7. Präsident geführt und ihn vor allem in den ersten Nachkriegsjahren, durch diplomatisches Geschick, um so manche Klippe herumgeführt. Er hat die Marschroute für den Weg zum Wiederaufbau festgelegt und ist dabei keinen Schritt von den Idealen abgewichen, die er als Grundlage unseres DHCs erkannt hatte.
Das ganz Besondere seiner Amtszeit, war die Zusammenarbeit zwischen ihm als Präsident und Heinz Wöltje sen. als Vizepräsident. Eine Art „Symbiose“ bei der Karl Dreyer als „Außenbeauftragter“ fungierte und den Club in hervorragender Manier repräsentierte und Heinz Wöltje sen. als der „Macher“, der im Dauereinsatz die Fäden des Wiederaufbaus der Anlage und die Fortentwicklung der sportlichen Zukunft in seinen Händen hielt.
Karl Dreyer wurde 1960 im Rahmen des 50-jährigen DHC-Jubiläums und noch während seiner Amtszeit (ein Novum), die erst mit seinem Tod im Jahre 1963 endete, zum Ehrenmitglied ernannt. Zu dieser Zeit war er 15 Jahre Präsident und sollte es letztendlich insgesamt auf eine 18-jährigen Amtszeit bringen, womit dies die langjährigste Präsidentschaft in der Geschichte des DHC ist. Die Goldene Nadel wurde ihm ebenfalls verliehen, allerdings ist nicht mehr bekannt, in welchem Jahr.
1970: Milly Wöltje
Milly Wöltje trat als Ehefrau von Heinz Wöltje sen. 1927 in den DHC ein. „Milly & Heinz“ – eine glückliche Symbiose zweier Menschen. Auf der einen Seite „Heinz“ der durchsetzungsfähige, kraftvolle Organisator und auf der anderen Seite „Milly“ die einfühlsame, ausgleichende Energie im Zusammenspiel der Kräfte zum Wiederaufbau des DHC.
Milly spielte bis zu ihrem 46. Lebensjahr Hockey in der 1. Damenmannschaft. Nach dem Krieg übernahm sie als „First Lady“ die gesellschaftlichen Geschehnisse im DHC. Sie galt als „Grande Dame“ des Deutschen Hockeys. Für ihre überragenden Dienste für den DHC wurde sie 1935 mit der Goldene Nadel geehrt und 1970 zum Ehrenmitglied ernannt.
Auch im hohen Alter von weit über 80 ließ Sie es sich nicht nehmen, regelmäßig die Spiele der 1. Damen und Herren anzusehen. Nach guten Leistungen war sie stets großzügige Gönnerin einer Mannschaftsrunde. Milly war eine „Ikone“ des DHCs.
1985: Detta Städler (geb. Fiedler)
Detta Städler war die Tochter des DHC Gründers Friedrich Fiedler jun. Und sie war ein Multitalent im Hockey und im Tennis. Schon als Jugendliche spielte sie sowohl Hockey bei den 1. Damen als auch im Tennis worin sie über viele Jahre unangefochtene Clubmeisterin war. Von 1955 an war Detta Damenwartin im Sportausschuss und später kümmerte sie sich als Hauptjugendwartin um die Hockeyjugend. Sie hatte die Dynamik und Durchsetzungsfähigkeit von ihrem Vater geerbt.
1975: Egon Herrmann
Dr. Egon Herrmann trat 1932 als Tennisspieler in den DHC ein. Im Hockey stand er einige Jahre als Torwart der 1. Herren seinen Mann. Von 1955 bis 1958 war er Sportausschussvorsitzender. Ab 1963 stand er im Präsidium, bis er 1968, nach dem Tod von Heinz Wöltje Sen., bis 1974 das Präsidentenamt als 9. Präsident übernahm.
Im höheren Alter war Egon Herrmann als begnadeter Skatspieler gefürchtet. Von seinem Eintritt bis zu seinem Tode vergingen nicht viele Wochen, in denen er nicht im DHC Zeit verbracht hat.
1975: Wilfried Grube
Wilfried Grube trat 1932 in den DHC ein. Bereits als Jugendlicher spielte er bei den 1. Hockey-Herren. 1938 wurde er mit dem DHC Deutscher “Reichsjugendmeister”. Aber er war nicht nur ein herausragender Hockeyspieler, sondern auch ein hervorragender Tennisspieler der unzählige Clubmeisterschaften gewann.
Wilfried war von 1958 bis 1966 Sportausschussvorsitzender und später von 1968 bis 1974 unter Egon Herrmann Vizepräsident.
1983: Max Müller Senior
Dr. Max Müller Senior trat 1919 im Alter von 15 Jahren in den DHC ein. Er war viele Jahre fester Bestandteil der 1. Mannschaft.
Nach den Wirren des 2. Weltkriegs gehörte Max Müller zu den „Männern der ersten Stunde“ in dem er den Hockeysport wieder neu aufbaute. Sein Privathaus diente als Büro, um von dort den Spielbetrieb zu organisieren.
In den Jahren 1975 bis 1976 befand sich der DHC in einer schwierigen Lage und drohte auseinander zufallen. 1977 – im Alter von 79 Jahren – war er bereit, sich als Präsident zu bewerben, um die Emotionen zu schlichten. Und es gelang ihm. In seiner Amtszeit als 11. Präsident wurde zudem das heutige Clubhaus geplant und 1979 eingeweiht. 1983 übergab er dem neugewählten Präsidenten Heinz J. Wöltje Junior den von ihm befriedeten DHC.
1983: Georg Passier
Georg „Schorse“ Passier trat 1919 mit seinem Freund Max Müller sen. in den DHC ein. Er durchspiele alle Jugendmannschaften und vertrat den DHC im Erwachsenenalter bei den 2. Herren, der seinerzeit sogenannten B-Platz-Mannschaft, deren Renommee weit über Hannovers Grenzen hinausging.
Nach der Hockeyzeit blieb Schorse bis ins sehr hohe Alter dem DHC immer treu. Er bemühte sich um den Zusammenhalt der „alten“ DHCer, in dem er z. B. nach dem Krieg den DHC-Stammtisch gründete, dem er als Präsident über Jahrzehnte vorstand. Wenn der DHC um Hilfe bat, stand Schorse immer hilfsbereit in der 1. Reihe.
1991: Erwin Lange
Erwin Lange trat 1971 in den DHC ein. Er war von Beruf Architekt. Von 1977 bis 1983 war er „der Mann der Stunde“, der für den Bau des heutigen Clubhauses von der Planung, über die Ausschreibung und die Bauüberwachung und -ausführung bis zur Fertigstellung im Jahre 1979 verantwortlich war. 1982 wurde er mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Als 1988 die Planungen für den Bau des ersten Kunstrasenplatzes in Hannover begannen, stand er, wie selbstverständlich wieder zur Verfügung und übernahm erneut sämtliche Leistungsphasen bis zur Einweihung 1989 (auf eine Rechnung wartet der DHC bis heute).
2000: Heinz-Joachim Wöltje
Heinz Wöltje wurde 1939 im Alter von 6 Jahren von seinem Vater als Mitglied angemeldet. Seit 2019 ist er das erste Mitglied in der Geschichte des DHC, das für 80 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden konnte. Aber nicht nur an Mitgliedsjahren ist er unübertroffen, denn man kann in jederlei Hinsicht sagen, dass Heinz Joachim Wöltje, neben dem Gründer Dr. Fritz Fiedler, dem Wiederaufbauer Karl Dreyer und seinem Vater Heinz Wöltje ein Jahrhundertmitglied des DHC ist.
Seine Verdienste sind in jedem Bereich und in jeder Hinsicht herausragend. Wenn jemand dem DHC derartig viel Zeit zur Verfügung stellt und eine so lange Wirkungszeit aufzuweisen hat, ist es schwierig alle Einzelheiten aufzuführen, da viele nicht minder wichtige, aber kleinere gute Taten neben anderen größeren Taten in Vergessenheit geraten. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Positionen und Aktivitäten:
Im Hockey spielte er nach seiner Jugendzeit langjährig in der 1. Herrenmannschaft. Nach dieser Zeit war er einer der besten Schiedsrichter im Deutschen Hockey Bundund leitete zusammen mit unserem DHCer Fritz Seegers unzählige Bundesligaspiele sowie zahlreiche Länderspiele.
Als Präsidiumsmitglied war er im DHC 25 Jahre tätig, davon 17 Jahre als 12. Präsident.
Für seine frühen Verdienste wurde er 1970 mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
1969 wurde er als Vorsitzender des Schiedsrichter- & Regelausschusses in das Präsidium des Deutschen Hockey Bundes gewählt. 15 Jahre lang war er für den DHB tätig. 1970 bis 2000 war er Mitglied in der Technischen Kommission der International Hockey Föderation (FIH). In diesen 30 Jahren fungierte er in vielen Internationalen Turnieren als Turnierdirektor. Der Turnierdirektor war verantwortlich für den reibungslosen Ablauf der von ihm betreuten Veranstaltung im Hockey. Die Höhepunkte dieser Tätigkeit waren die Olympische Spiele 1992 in Barcelona, die Weltmeisterschaften 1986 in London, 1989 in Lahore sowie 1998 in Utrecht und die Europameisterschaften 1987 in Moskau, 1991 in Paris und 1995 in Dublin. Turnierdirektor ist ein Ehrenamt, nur die Auslagen für Reise, Unterkunft und Verpflegung wurden, bei einem Zeitaufwand von 12-14 Stunden pro Tag, ersetzt.
Als Golfspieler ist Heinz 1975 Mitbegründer des DHC-Golfturniers, dass bis heute jedes Jahr stattfindet.
Außerdem ist Heinz Präsident des Stammtisches und als Skatspieler gefürchtet. Er verpasst selten ein Heimspiel der Herren- und Damenmannschaften und seine Reden und Weihnachtsgedichte am alljährlichen Traditionsabend sind legendär. Als Spender hat er “seinen” DHC immer überragend unterstützt.
Heinz ist ein wandelndes DHC-Lexikon und hat auch an dieser Aufstellung der Ehrenmitglieder in erheblichem Maße beigetragen. Ohne sein enormes DHC-Wissen, wäre es nicht möglich gewesen, sie zu erstellen.
2006: Heinrich Thielemann
Heinrich „Heiner“ Thielmann begann im Alter von 9 Jahren das Hockeyspielen in seinem Geburtsort Marienwerder in Westpreußen. 1941 trat er zunächst bei Hannover 74 ein und wurde 1949 Mitglied im DHC.
Heiner war ein schneller, torgefährlicher Stürmer in der 1.Herren-Mannschaft und der Niedersachsenauswahl. Die Höhepunkte seiner Hockey-Karriere waren die vier absolvierten Länderspiele, darunter das 1. Spiel einer deutschen Hockey-Nationalmannschaft nach dem Krieg im Jahre 1951 gegen die Schweiz sowie die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki. Er war außerdem viele Jahre sehr erfolgreich als Trainer im DHC tätig. U. a. belegte die 1. Herrenmannschaft mit ihm stets vordere Plätze in der 1. Bundesliga und die männliche Jugend A wurde 1971 unter seinen Fittichen deutscher Vizemeister.
Nebenbei war er auch ein hervorragender Leichtathlet, U. a. lief er bei den Leichtathletik Niedersachsenmeisterschaften 1948 die 100 m in 11,1 Sekunden auf einer Aschenbahn mit Startblöcken aus Schaufeln gebastelt und belegte einen bemerkenswerten 5. Platz. Als Anerkennung für seine sportlichen Leistungen, erhielt er bereits 1962 die Goldene Nadel verliehen.
Heiner war bis ins ganz hohe Alter sehr viel im DHC, sah sich gern Spiele sämtlicher DHC Mannschaften an und war auch in finanzieller Hinsicht immer ein Förderer des DHCs.
2013: August-Wilhelm Leßmann
August-Wilhelm „Auwi“ Leßmann trat als 5-Jähriger 1941 in den DHC ein, als ein kleiner Junge (Friedrich Fiedler jun.) an seiner Haustür klingelte und zu seiner Mutter sagte „Sie müssen hier unterschreiben gnädige Frau!“.
Wenn der Ausdruck Urgestein in einem Verein im Allgemeinen und im DHC im Speziellen auf jemanden zutrifft, dann auf Auwi Leßmann. Seine Jugendmannschaft nannte sich die „Roten Teufel“ zu der u. a. Max Müller jun. gehörte. Diese Truppe war auch Dank Auwis Kümmer-Gen, bis ins hohe Alter eng verbunden war. Später spielte er bei den 2. Herren und war auch Hobbytennisspieler. Die Liste seiner sportlichen Erfolge ist nicht besonders lang, dafür besaß er ein herausragendes Organisationstalent (er nannte es „mingeln“), das er unermüdlich für den DHC einsetzte.
So organisierte bzw. mingelte er – in einer Zeit – in der man noch Briefe oder maximal Telexe, schrieb, für das von ihm gegründete DHC-Touring-Team, 12 Reisen um die ganze Welt. Auf diesen Reisen wurde der DHC auf beispiellose Art und Weise in der Hockeywelt repräsentiert. So besuchte man die Verbotene Stadt in Peking, als diese noch nicht öffentlich zugänglich war und schüttelte zwei amerikanischen Präsidenten die Hand. Seine Beharrlichkeit hat oftmals unmöglich Erscheinendes möglich gemacht.
Auwi war von 1979 bis 1996 im Vorstand, davon 5 Jahre als Schriftführer und danach 12 Jahre als Verwaltungsausschussvorsitzender. Außerdem war er leidenschaftliches Mitglied am DHC-Stammtisch. Für seine besonderen Leistungen wurde ihm 1972 die Goldene Ehrennadel verliehen. Auwi war bis kurz vor seinem Tode im Jahr 2016 gefühlt jeden Tag im DHC, er trug die Verbundenheit zu “seinem” DHC im Herzen.
2019: Max Müller Junior
Max Müller Junior trat ebenso, wie sein ältester Freund Auwi Leßmann 1941 als 5-jähriger in den DHC ein. Gemeinsam waren Sie als Kinder Teil der „Roten Teufel“. Max ist nach Heinz Wöltje jun. der zweite DHCer, dem 2021 für 80 Jahre Mitgliedschaft gratuliert werden konnte. In den späteren Jahren war Max ein prägendes Gesicht der königlichen 4. Herren im DHC, die Teil des traditionellen 5-Städte-Turniers waren.
Die Familie Müller spielte und spielt in der DHC-Geschichte eine gewichtige Rolle. Sein Vater hat sich in einer für den Club nicht gerade einfachen Zeit quasi in die Pflicht nehmen lassen und 1977 das Amt des Präsidenten übernommen. Max wandelte von 1982 bis 1996 auf den Pfaden Deines Vaters, als er im Präsidium die Ämter des Sportausschussvorsitzenden und des Vizepräsidenten innehatte.
1980 wurde Max die Goldene Ehrennadel verliehen und 1981 erhielt er den Conny Visser Preis für den Schiedsrichter des Jahres. Im hohen Alter schrieb Max für das DHC-Clubmagazin kenntnisreich und humorvoll Artikel über die DHC-Historie.
2019: Fritz Bartels
Fritz Bartels trat 1949 (eigentlich 1948, aber weil es kein Personal im Büro gab, ist das offizielle Eintrittsdatum erst 1949!) im Alter von 10 Jahren in den DHC ein. Fritz war schon als Jugendlicher ein herausragender Hockeyspieler und setzte dies als langjähriger pfeilschneller Stürmer in der 1. Herrenmannschaft fort. 1963 wurde er mit dem Berliner HC, während seines Studiums an der Seite von Carsten Keller sowohl in der Halle als auch auf dem Feld Deutscher Meister. Im Kreise seines damaligen Teams wurde ihm für seine Verdienste am 24.12.1963 das Silberne Lorbeerblatt verliehen. Außerdem war Fritz ein guter Tennisspieler, der mehrmals Jungenclubmeister und an der Seite von Detta Städler auch im Mixed Clubmeister wurde.
Fritz war auf beispielhafte Weise zwischen 1974 bis 1996 mit Unterbrechungen als Sportausschussvorsitzender und Schriftführer Teil des Präsidiums. Fritz ist ein großer Gönner des DHCs und steht dem DHC als Steuerberater zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. In der Vergangenheit konnte er durch seine Fachkenntnis für den DHC die eine oder andere knifflige Situation lösen.
1961 erhielt Fritz den Friedrich-Fiedler-Gedächtnispreis für den Sportler des Jahres und 1974 wurde ihm für seine Verdienste die Goldene Nadel verliehen. Fritz ist nach wie vor regelmäßig am Stammtisch und als Zuschauer bei den Damen und Herren anzutreffen.
2022: Hans-Hermann Alex
Hans-Hermann „Archie“ Alex trat 1963 im Alter von 7 Jahren in den DHC ein. Er wurde sehr schnell ein guter und erfolgreicher Hockeyspieler und hat zum Ausgleich auch Tennis gespielt.
Seine Zeit als Jugendlicher krönte Archie, unter Trainer Udo Quilitz, mit dem Deutschen Meister Titel der A-Jugend in der Halle 1974. 1977 wurde er in einem Team mit vier DHCern Junioren-Europameister in Folkstone. Neben Archie waren auch noch Andreas „Atti“ Wistuba, Jürgen Schnepel und Reinhard Lange dabei.
Nach der Jugendzeit wurde Archie selbstverständlich Teil der 1. Herren-Mannschaft, in der er bis 1984 extrem erfolgreich spielte. Als Mannschaftskapitän des Teams, das er zusammen mit Persönlichkeiten wie Atti Wistuba und Reinhard „Felix“ Krull prägte, war dies die erfolgreichste Epoche des DHCs im Herrenhockey seit Einführung der Punktspiele. Der Höhepunkt in diesen Jahren war das Erreichen des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1979 auf dem Feld, in dem man sich auf dem Platz der TG Frankenthal mit 2:1 geschlagen geben musste, obwohl man bis kurz vor Schluss noch 1:0 geführt hatte.
Neben seinen Auftritten in der Jugendnationalmannschaft bestritt Archie ein inoffizielles A-Länderspiel gegen Kasachstan. Nach seiner aktiven Zeit wurde Archie Trainer der 1. Herren. Später, als seine drei Jungs ins Hockeyalter gekommen waren, hat er sich stets ehrenamtlich und sehr erfolgreich als Jugendtrainer engagiert. Mehrere DM-Endrundenteilnahmen waren das Ergebnis. Immer die Werte von Teamgeist und Fairplay vermittelnd, war er auch hier als „Herr Alex“ Respektsperson und Vorbild. So lernten die Kinder nicht nur Hockeyspielen, sondern neben anderen vielen Dingen auch einen ordentlichen Händedruck, bei dem man seinem Gegenüber in die Augen schaut.
Ende der 1980er Jahre gründete Archie mit Cousin Peter und seinen Freunden Thomas Ehrhorn und Henryk Franielczyk die U90. Die U90 ist bis heute die Seniorenmannschaft im DHC – die sich – und das ist eine Besonderheit, immer wieder verjüngt. Die U90 vertritt den DHC durch die Teilnahme bei der DM der 3. (inoffizielle Deutsche Seniorenmeisterschaft) und die Ausrichtung des als legendär geltendes Nikolaus-Hallenturniers (natürlich von Archie gegründet und über 20 Jahre veranstaltet).
Als Mitstreiter mehrerer Vorstände in verschiedenen Positionen wurde Archie 2006 der 14. Präsident des DHCs. In seiner 16-jährigen Amtszeit konnten zahlreiche sportliche Erfolge gefeiert werden: Mehrere Deutsche Jugendmeisterschaften, die Herren und Damen spielten im Feld zeitgleich in der 2. Bundesliga und die Herren stiegen in der Halle in die 1. Bundesliga auf, um nur einige zu nennen. Aber auch unsere schöne Clubanlage wurde weiterentwickelt! So konnte u. a. die Halle umfangreich renoviert sowie, mit großer Unterstützung von Archies kongenialem Mitstreiter Hanno Ziehm, der 2. Kunstrasen gebaut und der alte Kunstrasenbelag erneuert werden.
Seitdem Archie den DHC in einem tadellosen Zustand an seine Nachfolger übergeben hat, ist er nach wie vor Edel-Fan aller Mannschaften des DHCs, ist als Ehrenkapitän der U90 beim Nikolausturnier jedes Jahr am Zapfhahn zu finden und nimmt am DHC- und U90-Golfturnier teil. Wer weiß was alles noch kommt, wenn seine Enkelkinder erst mit dem Hockeyspielen beginnen!